Schüleraustausch in Gyula (2023)

Nach dem Start am Hauptbahnhof Stuttgart um 7 Uhr morgens erreichten wir Gyula nach einer abenteuerlichen Bahnfahrt erst spät am Abend. Ein willkommener Nebeneffekt: Aus einer Handvoll Schüler*innen sechs verschiedener Klassen wurde bereits am ersten Tag eine richtige Gruppe.

Dafür verlief der nächste Morgen entspannt mit den Familien. Im Mittelpunkt stand, sich erst einmal kennen zu lernen! Am späten Vormittag zeigten uns die Gyulaer Schüler*innen ihre Stadt, indem sie uns bei einem Spaziergang viele Sehenswürdigkeiten vorstellten. Am Nachmittag besuchten wir das Burgbad, das berühmte Thermalbad der Stadt, mit vielen Rutschen und anderen Attraktionen.

Am Dienstag führte uns unser Weg nach Szeged, wo wir den Vormittag im jüngsten und zugleich größten Wildpark Ungarns verbrachten. Hier unternahmen wir einen ausgedehnten Spaziergang im meist als Wald angelegten Tiergarten und konnten ausgefallene Tierarten wie Schneeleoparden und Waldhunde bewundern. Nach einer netten, aber anstrengenden Stadttour ließen wir den Nachmittag im Szegeder Einkaufszentrum „Arkad“ ausklingen. Auf der Rückfahrt nach Gyula waren wir uns einig: Das war ein ganz besonderer Tag mit vielen interessanten Erlebnissen und Eindrücken!

Am Mittwoch wurden wir in der beeindruckenden Schulbibliothek unserer Partnerschule von der Schulleiterin begrüßt, die ihrerseits selbst einmal Schülerin des Erkel-Gymnasiums war und auch am Schüleraustausch teilgenommen hatte. Anschließend vertrieben sich die Schüler*innen die Zeit bis zum gemeinsamen Mittagessen in der Mensa mit dem vielfältigen Sportangebot des Schulhofes.

Da in dieser Woche vormittags die schriftlichen Abiturprüfungen stattfanden, wurde der reguläre Unterricht auf den Nachmittag verlegt, sodass wir erst am Nachmittag einen Eindruck vom ungarischen Schulalltag bekommen konnten. Wir besuchten den Unterricht und stellten fest, dass bei uns in Ditzingen vieles anders ist.

Am Donnerstag starteten wir mit einer Radtour zu einem nahegelegenen historischen Bauernhof mit vielen alten Tierrassen und einem kleinen Museum, das den früheren Alltag in der Puszta präsentierte. Bei einer Kutschenfahrt konnten wir über die schier unendliche Weite der ungarischen Tiefebene staunen und den süßen Duft der sehr verbreiteten „Echten Kamille“ genießen. Nach dem traditionellen Mittagessen „Paprikàsch im Bogratsch“ (eine Art Gulasch mit Kartoffeln anstelle von Fleisch) erhielten wir die Gelegenheit, uns im Bogenschießen zu üben. Wir hatten sehr viel Spaß und durften sogar „historische“ Bögen benutzen, die nach Vorbildern aus dem 10. Jahrhundert gebaut waren.

Am Freitag besichtigten wir Gyula mit einem kleinen Bummelzug. Außerdem tauchten wir in die ungarische Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ein, als wir an deutschsprachigen Führungen in der Gyulaer Burg und im Schloss Almásy teilnahmen. Am Abend erinnerten wir uns an die Höhepunkte des Austausches bei einem Quiz und beim Kegeln, bei dem die Jungs die Mädchen nur sehr knapp besiegten – allen war klar, dass es in Ditzingen eine Revanche geben muss.

Am Samstag unternahmen einige Familien Ausflüge, aber auch in dieser Zeit trafen sich viele Schülerinnen und Schüler und verbrachten gemeinsame Stunden.

Vor der Abreise am Sonntag zeigte sich, dass der Abschied aus Gyula aufgrund des äußerst herzlichen Empfangs in den Gastfamilien und der vielen schönen gemeinsamen Erlebnisse nicht leichtfiel.

Nach einem Zwischenstopp in Budapest, bei dem wir mit der Metro die Hauptstadt unterirdisch durchquerten, ging es dann im Zug zurück nach Deutschland. Mit im Gepäck waren neben zahlreichen Mitbringseln auch viele schöne Erinnerungen und die Vorfreude auf den Gegenbesuch der ungarischen Schülerinnen und Schüler im September 2023.

Vielen Dank an Frau Ircsik und Herrn Yildirim für Organisation und Begleitung!