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Preisstabilität als einzige Kompass-Nadel
Der Wirtschaftskurs (J2) hört am 24. Januar 2022 ein Online-Vortrag zur Geldpolitik bei der Europäischen Zentralbank (EZB).
In einer Gruppe mit Wirtschafts-Studenten und einem weiteren Gymnasium aus Baden-Württemberg hörte der Wirtschaftskurs (J2) von Herrn Hanstein einen Vortrag zur Geldpolitik. Unser Referent war Dieter Gerdesmeier, Geldpolitik-Fachmann an der EZB.
Herr Gerdesmeier stellte die Grundlagen zur EZB vor, also ihren Aufbau und ihre Rolle im System der anderen Zentralbanken der Eurozone. Danach standen die politische Unabhängigkeit und das vorrangige Ziel im Mittelpunkt: die Preisstabilität. Sie ist, wie der ehemalige EZB-Chef Jean-Claude Trichet sagte, die „einzige Nadel im Kompass“ der EZB.
Deutlich wurde, dass die von Finnland nach Portugal und Zypern bis Irland reichende Eurozone ein „heterogenes Währungsgebiet“ mit wirtschaftlich unterschiedlich starken Staaten ist. Danach ging Herr Gerdesmeier auf die Instrumente der EZB ein, also auf die Zinssätze und deren langfristige Wirkung bzw. Umsetzung („Transmission“).
Toll war, dass unsere Frage zum neuen, „symmetrischen“ Inflationsziel von 2% ausführlich behandelt wurde. Hier wies Herr Gerdesmeier nicht nur auf die offizielle Inflationsrate hin, sondern auch darauf, dass sich die wahrgenommene Inflation je nach Haushalt und Konsumverhalten unterscheidet. Der Vortrag schloss mit aktuellen ökonomischen und damit auch geldpolitischen Herausforderungen wie den Auswirkungen von Covid-19 oder vom Klimawandel.
Mit einer Fragerunde endete die Video-Konferenz, bei der wir sowohl Grundlagen zur EZB wiederholen als auch aktuelle Probleme vertiefen konnten. Vielen Dank, Herrn Gerdesmeier, für Ihre Ausführungen. (Hn)