Mitreißend und informativ!

Catull, Ovid und Tibull – diese drei römischen Dichter vereint, dass ihre Werke über 2000 Jahre überdauert haben und heute Schwerpunktthema im Latein-Abitur sind. Ein Mann, der sich sein ganzes Leben lang intensiv mit den komplizierten Geflechten dieser Schriften auseinandergesetzt hat, ist Niklas Holzberg, emeritierter Professor für klassische Philologie in München.

Die Stiftung „Humanismus heute“, vertreten durch Stefan Tilg, Latein-Professor an der Universität Freiburg, hatte Herrn Holzberg für einen zweistündigen Vortrag gewinnen können – und der Latein-Leistungs- und Basiskurs des GGD wollte sich mit seinem Lehrer Herrn Hanstein diese Möglichkeit natürlich nicht entgehen lassen. Selbstverständlich waren wir nicht allein: Über 850 Teilnehmer erreichte Professor Holzberg per Videokonferenz, in der er abiturrelevante Texte von Catull, Ovid und Tibull interpretierte.

Interessant waren vor allem die Hintergrundinformationen über Biografien, die oft eng mit dem Inhalt der Texte verwoben sind. Doch versteckt sich hinter dem Namen „Lesbia“, mit dem Catull seine Geliebte anredet, wirklich eine historische fassbare Person? Und ist das für die Deutung der Gedichte wichtig?

Schön war es, dass Professor Holzberg seinem aus Schülern bestehenden Publikum gut verständliche Erklärungen bot. So war es im positiven Sinne stellenweise schwer, die Flut an Informationen mitzuschreiben oder jeden Vergleichsschritt und -sprung zwischen den Textstellen nachzuvollziehen.

Dafür bekommt man mit Herrn Holzberg einen leidenschaftlichen Verehrer der römischen Dichtung, der genau mit dieser Leidenschaft über Motive und Eigenschaften der Dichter, deren Werke und Dichtungsverständnis spricht. Diese Leidenschaft macht seine Vorträge zu etwas Besonderem und lässt einen teilhaben an dieser Bewunderung für die alten Zeiten, sodass man auch als ganz normaler Zuhörer mitgerissen und begeistert wird.

Vielen Dank, Herr Holzberg, für den informativen und mitreißenden Vortrag! (Nele, Kl. 11)