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Die Lateinkurse beim „Festival Latin Grec“

Was hat das GGD mit Schulen in Japan, Kanada und Südafrika gemeinsam? Sie alle machen mit beim „Festival Latin Grec“ am 26. März 2021. In Deutschland ist neben dem GGD nur noch eine weitere Schule dabei.

Das Festival ist eine Veranstaltung, bei der sich überall auf der Welt Menschen zusammentun und einen Text aus der Antike lesen. Gegründet in Lyon fand im Jahr 2005 die erste Auflage statt. Dabei lesen alle Teilnehmer ein Werk aus der Antike vollständig, in Auszügen, in der Originalsprache (Latein, Altgriechisch) oder in Übersetzung. So standen etwa die Epen Homers oder Ovids „Metamorphosen“ schon auf dem Programm.

Dieses Jahr dreht sich alles um „Den goldenen Esel“ des Apuleius (2. Jahrhundert n. Chr.), also einen antiken Roman, dessen Phantasiefülle locker mit modernen Werken mithalten kann. Oder wo hat man so etwas schon einmal gesehen: Der Erzähler Lucius wird aufgrund eines „magischen Unfalls“ in einen Esel verwandelt, lebt als solcher bei Räubern, an deren Beutezügen er teilnimmt, bis er schließlich wieder Menschengestalt erhält.

Die Latein-Kurse haben die berühmte Liebesgeschichte von „Amor und Psyche“ bearbeitet. Sie steht in der Mitte des „Goldenen Esels“ und schildert, wie der Liebesgott endlich eine Frau findet, Intrigen, Eifersucht und Wundereffekte eingeschlossen – ein echtes Märchen!

Zuerst hat Elena (J2) einen äußerst aufschlussreichen Vortrag über „Amor und Psyche“ gehalten. Dann hat der ganze Latein-Kurs den Orakelspruch gelesen, der Psyches Schicksal rätselhaft verschlüsselt, standesgemäß verfasst im Versmaß des Hexameters. Schließlich ein Sprung zum Ende der Geschichte: Wird Jupiter erlauben, dass sich Amor und Psyche „kriegen“?

Nicht nur für die Schüler*innen, auch für den Lehrer war die Teilnahme am „Festival Latin Grec“ eine beeindruckende Erfahrung, wie man mit wenig Mitteln Teil einer weltweiten Gemeinschaft sein kann: Es reicht schon, ein Buch aufzuschlagen und zu lesen, oder auf Latein (und mit den Worten des nur leicht jüngeren Kirchenvaters Augustinus): „Tolle, lege!“ – Nimm und lies! (M. Hanstein; Bild: Festival Latin Grec)

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